schließen
Suche
Suche...
Keine Ergebnisse

    Geschäftsbericht Konzern 2021

    »Krones geht gestärkt aus der Corona-Krise hervor. Wir verbessern kontinuierlich die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.«, Christoph Klenk, CEO

    Strategie

    Krones hat die Covid-19-Pandamie bislang vergleichsweise gut überstanden. Das Unternehmen hat seine Strategie schnell an die neuen Gegebenheiten angepasst. Das heißt aber keineswegs, dass Krones jetzt zum »Business as usual« übergeht. Unsere Märkte sowie die zunehmend volatile Weltwirtschaft konfrontieren uns nahezu täglich mit neuen Herausforderungen, aber auch neuen Chancen.

    Als echte Herausforderung stellen sich beispielsweise die angespannten Beschaffungsmärkte dar. Auch die Covid-19-Pandemie ist aus globaler Sicht noch keineswegs vorüber. Chancen ergeben sich auf unseren Märkten hingegen in den Bereichen der Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

    Um die Zukunft von Krones möglichst erfolgreich zu gestalten, wird das Unternehmen zwei Kernaufgaben bewältigen. Zum einen gilt es, Krones bezüglich der Kosten- und Organisationsstruktur bestmöglich aufzustellen und damit die Zukunft zu sichern. Dies ist kein einmaliger, sondern ein kontinuierlicher Prozess der viel Kraft und Disziplin von allen Beschäftigten erfordert. Zum anderen werden wir auch die Wachstumschancen nutzen, die unser attraktiver Markt in Zukunft bietet, um eine erfolgreiche Zukunft für das Unternehmen zu schaffen. Ein wichtiger Baustein hierfür sind Innovationen.

     

    Verbesserung der Kostenstruktur bleibt Daueraufgabe

    Die in den Vorjahren eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen greifen. So ist der 2019 und 2020 beschlossene Stellenabbau im Berichtsjahr abgeschlossen worden. Die notwendige Anpassung der Kapazitäten wird sich ab 2022 erstmals ganzjährig in den Zahlen niederschlagen. Zudem werden wir weiterhin Strukturen und Abläufe konzernweit vereinfachen und die Produktionskosten optimieren. Potenzial sehen wir noch bei der Projektabwicklung, der Anpassung des Produktportfolios sowie der Optimierung der Fertigungstiefe. Durch die konsequente Umsetzung der laufenden Maßnahmen wird Krones die Kosten stärker flexibilisieren und kann so auf künftige Nachfrageschwankungen besser reagieren.

    Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Ausbau des globalen Wertschöpfungsverbunds. Damit können wir regionale Ressourcen besser nutzen und sind weniger anfällig für protektionistische Handelsbeschränkungen. Zudem realisieren wir mit dem Ausbau der regionalen Produktionsstandorte und Lieferketten in Ungarn und China deutliche Kostenvorteile. Durch die Produktion an unserem ungarischen Standort Debrecen sparen wir bis 2024 rund 20 Mio. € jährlich ein.

    Digitalisierung und Nachhaltigkeit etablieren sich als Megatrends

    Eine wichtige Erkenntnis aus der Corona-Krise ist, dass die Absatzmärkte von Krones mittel- und langfristig stabil wachsen. Kurze Rückschläge wie 2020 werden schnell wieder aufgeholt. Altbekannte Megatrends sind dafür verantwortlich: die Weltbevölkerung wird weiter zulegen, die Mittelschicht in den aufstrebenden Ländern wachsen sowie der Zuzug in die Städte (Urbanisierung) voranschreiten.

    Die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit haben in den vergangenen Jahren bei unseren Kunden massiv an Bedeutung gewonnen. Sie etablierten sich als neue Megatrends und werden das mittel- und langfristige Wachstum des Abfüll- und Verpackungsmarktes zusätzlich antreiben.

    Pandemie verleiht Digitalisierung zusätzlichen Schub

    Bereits weit vor der Covid-19-Pandemie war die Digitalisierung bei Krones und unseren Kunden ein wichtiges Thema. Durch die Reisebeschränkungen in der Pandemie wurden die Vorteile der Digitalisierung allerdings noch schneller sichtbar, vor allem bei Serviceleistungen und Inbetriebnahmen. Deshalb ist die Digitalisierung der Getränkefabrik keine Vision mehr, sondern liefert dem Anlagenbetreiber bereits heute deutlichen Mehrwert.

    Wir befinden uns zwar erst im Anfangsstadium der Digitalisierung in der Getränke- und Verpackungsindustrie. Um so wichtiger ist es, dass Krones mit der Plattform Krones.world auch auf diesem wichtigen Gebiet eine führende Position einnimmt. Unter Krones.world haben wir alle digitalen Produkte und Services auf einer Plattform gebündelt. So kann der Kunde mit einem Login von verschiedenen Endgeräten aus alle für ihn relevanten digitalen Krones Produkte in Anspruch nehmen.

    Linienkompetenz ist Basis für neue Geschäftsmodelle

    Abfüll- und Verpackungslinien bestehen aus vielen einzelnen Maschinen und Anlagen. Krones besitzt umfassendes Know-how über das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Diese Linienkompetenz ist auch das Fundament, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

    Ziel von Krones ist es, nicht mehr nur der Hersteller von Maschinen, Anlagen und Ersatzteilen zu sein, sondern die komplette Anlage für die Kunden auf Basis von Serviceverträgen zu betreuen und managen. So kann Krones mehr Geschäft über wiederkehrende Umsätze generieren. Weitere positive Eigenschaften des digitalen Service-Modells sind die geringere Volatilität und höhere Skalierbarkeit des Geschäfts.

    Klimaschutz und Nachhaltigkeit – Krones unterstützt seine Kunden

    Bei nahezu allen Kunden von Krones steht die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und des Ressourcenverbrauchs ganz oben auf der Agenda. Hierzu müssen auch deren Lieferanten, also mitunter Krones, ihren Beitrag leisten. Deshalb haben wir bereits 2008 das vom TÜV zertifizierte Nachhaltigkeitsprogramm enviro gestartet. Die dadurch verbesserte Energieeffizienz unserer Produkte führt schon seit Jahren bei den Kunden zu erheblichen Ressourceneinsparungen.

    Krones wird die Position im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausbauen und hat sich deshalb das Ziel gesetzt, dass die von Krones produzierten Maschinen und Anlagen den Ressourcenverbrauch beim Kunden von 2020 bis 2030 um weitere 25 % senken. Die eigenen CO2-Emissionen will Krones im gleichen Zeitraum noch deutlicher senken – um 80 %.

    Krones setzt im Kernsegment auf alle drei großen Behälterarten – PET , Glas und Dosen

    Der Absatz der verschiedenen Verpackungsmaterialien schwankt mit den Konsumgewohnheiten der Verbraucher. So stieg das Interesse an PET-Behältern seit der Corona-Krise wieder an, nachdem die Nachfrage nach PET-Linien 2019 wegen der Kunststoffdebatte, vor allem in Westeuropa, rückläufig war. Seit Corona werden auch verstärkt Getränke im eigenen Haushalt verzehrt und weniger in Bars und Restaurants. Das hat den Konsum von Bier und kohlensäurehaltigen Getränken aus Dosen deutlichen Schwung verliehen. Die starke Marktposition bei Dosenlinien werden wir weiter ausbauen. Aber auch Glas, das nach PET am zweithäufigsten eingesetzte Verpackungsmaterial, das vielseitig einsetz- und wiederbefüllbar ist, erfreut sich weiter großer Beliebtheit bei den Konsumenten.

    Um Schwankungen innerhalb der Verpackungsarten auszugleichen, bietet Krones für alle drei großen Verpackungsarten – PET, Glas und Dose – komplette Abfüll- und Verpackungslinien an. Um den technologischen Vorsprung beizubehalten, wird Krones auch weiterhin in die Entwicklung innovativer Produkte für alle drei Verpackungsarten investieren.

    Sensible Produkte stützen Wachstum in der Prozesstechnik

    Im Segment »Getränkeproduktion/Prozesstechnik« konzentriert sich Krones neben Bier und Softdrinks auf sensible Produkte wie Milch und Säfte. Deren Herstellung und Lagerung stellt höchste Ansprüche an die Produktsicherheit und Produktqualität. Krones baut für diesen High-End-Bereich die Produktpalette weiter aus.

    Zudem setzt das Unternehmen in diesem Segment verstärkt auf die Herstellung alternativer Proteine. Sie werden künftig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gegenüber dem normalen Fleischkonsum senken alternative Proteine den CO2-Ausstoß deutlich. Auf diesem zwar noch jungen, aber stark wachsenden Gebiet, will Krones mit seinen Prozesstechnik-Lösungen eine wichtige Rolle einnehmen.

    Intralogistik wird überdurchschnittlich zum Wachstum beitragen und ab 2022 eigenes Segment

    Zu einer wichtigen Säule im Krones Konzern hat sich die Intralogistik-Tochter System Logistics entwickelt. Sie erwirtschaftete im Berichtsjahr bereits knapp die Hälfte des Umsatzes des Segments »Prozesstechnik/Getränkeproduktion« und sollte in den kommenden Jahren weiter überdurchschnittlich zulegen. Die Größe sowie zusätzliche Transparenz sind die Gründe, dass Krones ab 2022 über die Intralogistik als drittes Segment berichten wird.

    System Logistics profitiert zum einen vom starken Marktwachstum für Logistik und e-Commerce. Zum anderen wird Krones die Intralogistik im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Indien weiter ausbauen. Der US-Markt soll durch die etablierten Standorte in usa und Mexiko verstärkt erschlossen werden.

    Um das angestrebte Wachstum in den USA und die höhere Profitabilität zu erreichen, wird Krones die Kapazitäten im Software- und Projektmanagement-Bereich aufstocken sowie die Projektdurchlaufzeiten beschleunigen.

    PET -Recycling gegen den Plastikmüll

    Neben dem Klimaschutz trägt Krones auch zur Lösung eines weiteren drängenden Problems der Menschheit bei – der Reduzierung von Plastikmüll. Das Unternehmen setzt dabei auf einen ressourcenschonenden Stoffkreislauf von PET. Vom materialsparenden Verpackungsdesign über eine energiearme Behälterproduktion bis hin zur Wiederaufbereitung benutzter Kunststoffe. Kernbestandteil hierfür ist, dass das gesammelte PET hochwertig recycelt und danach wieder der Produktion zugeführt wird. 

    Krones bietet mit den verschiedenen Metapure-Anlagen bereits seit vielen Jahren High-End-Recycling-Lösungen an, um aus alten Flaschen wieder neue herzustellen (Bottle-to-Bottle-Recycling). Viele große Kunden werden den Anteil von recyceltem PET (rPET) in ihren Flaschen bis 2025 deutlich – teilweise auf 50 % und mehr – erhöhen. Krones verfügt über alle wesentlichen Kerntechnologien, um aus gebrauchten PET-Flaschen neue Behälter herzustellen (Bottle-to-Bottle-Recycling). 

    Obwohl rPET, chemisch betrachtet, identisch mit dem originären PET ist, gibt es in der Verarbeitung Unterschiede. Krones unterstützt seine Kunden dabei, ihre Anlagen auf die Kreislaufwirtschaft umzurüsten. Bereits heute können alle neuen PET-Abfüllanlagen von Krones bis zu 100 % rPET verarbeiten, bei gleicher Qualität und Effizienz. 

    Der Bereich PET-Recycling wird für Krones in den kommenden Jahren aufgrund der steigenden Nachfrage immer wichtiger. Bis 2023 könnten bereits rund 20 % der Kunststoffflaschen, die auf neu verkauften Krones Linien hergestellt werden, von Krones Recycling Anlagen wiederverwertet werden. Im Berichtsjahr lag dieser Wert bei ca. 10 %. Langfristiges Ziel ist, möglichst nahe an 100 % zu kommen.

    Krones One-Stop-Shop-Lösung für Kunststoff-Recyclinganlagen

    Krones One-Stop-Shop-Lösung für Kunststoff-Recyclinganlagen
    Krones bietet lebensmitteltaugliche PET-Recycling-Lösungen für die Bottle-to-Bottle-Wiederverwertung. Die Kunststoff-Recyclinganlagen von Krones sind von der US-amerikanischen (FDA) und europäischen Gesundheitsbehörde (ESFA) genehmigt.

    Wachstum durch weitere Internationalisierung

     

    Krones liefert zwar schon seit jeher den Großteil seiner Maschinen und Anlagen ins Ausland und beschäftigt mittlerweile auch rund 40 % der Belegschaft an internationalen Standorten. Dennoch ist die weitere Internationalisierung in beiden Segmenten ein bedeutender Wachstumstreiber. Die Covid-19-Pandemie mit den damit verbundenen Reisebeschränkungen hat gezeigt, wie wichtig die weltweite Präsenz für Krones in den Regionen ist. Aber auch der seit Jahren zunehmende Protektionismus großer Wirtschaftsblöcke ist ein weiterer Grund, die weltweiten Produktions-, Vertriebs- und Service-Standorte auszubauen.

    Im Fokus stehen die Emerging Markets, vor allem die Regionen Asien-Pazifik und Afrika. Sie werden sich hauptsächlich wegen der dort schnell wachsenden Mittelschicht deutlich überdurchschnittlich entwickeln. In diesen Regionen wird Krones die bestehenden Standorte stärken. So wird das Service-Netzwerk von Krones immer enger und die Wege zum Kunden kürzer. Dadurch können wir uns schnell und direkt um die Anliegen der Kunden kümmern. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten in den Emerging Markets wieder erhöht, nachdem sie 2020 wegen der Corona-Krise leicht gesunken war.

    Höhere Absatzpreise sollen steigende Materialkosten kompensieren

    Aufgrund der im Berichtsjahr wieder deutlich anziehenden Nachfrage, haben sich die Absatzpreise von dem niedrigen Niveau des Corona-Jahres 2020 erholt. Krones war zudem in der Lage, die zum August 2021 angekündigten Preiserhöhungen durchzusetzen. Dadurch ließen sich die höheren Einkaufspreise für Material weitgehend kompensieren. Krones sieht sich trotz des weiterhin intensiven Wettbewerbs in einer guten Position, steigende Kosten für Material und Personal an die Kunden weiterzugeben.

    Innovationen sichern Zukunft des Unternehmens

    Grundvoraussetzung für eine nachhaltig bessere Preisqualität sind attraktive und innovative Produkte und Dienstleistungen. Sie schaffen einen deutlichen und messbaren Mehrwert. Je größer der Nutzen für den Kunden, desto eher ist er bereit, höhere Preise zu akzeptieren. Vor allem in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung lassen sich künftig erhebliche Wertschöpfungspotenziale heben. Eine kleine Auswahl der Innovationen des Berichtsjahres stellen wir auf den Seiten 62 bis 70 vor.

    Starker Fokus auf Free Cashflow

    Neben Wachstum und Profitabilität ist auch die Fähigkeit, Liquidität aus dem laufenden Geschäft zu erzielen, ein wichtiges Kriterium für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. Daher legt Krones einen starken Fokus auf den Free Cashflow. Im Berichtsjahr erwirtschaftete das Unternehmen 203,3 Mio. €. Ziel von Krones ist es, den Free Cashflow in den kommenden Jahren im Gleichschritt mit höheren Gewinnen und verbesserter Kapitalrendite (ROCE) zu steigern.

    Krones Global Footprint

    Krones Global Footprint
    Kundennähe ist und bleibt ein entscheidender Wettbewerbsvorteil von Krones.

    Wichtiger Einflussfaktor für die Entwicklung des Free Cashflow ist das Working Capital. 2021 lag das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz bei 24,8 % und damit unter unserem Zielkorridor von 26 – 27 %. Je weniger Mittel im Working Capital gebunden sind, desto mehr Kapital steht zur Verfügung. Das Working Capital beeinflusst auch den ROCE, da es in das gebundene Kapital einfließt. Je niedriger das Working Capital, desto höher ist die Kapitalrendite ROCE – bei gleichem EBIT.

    Deshalb bleibt eine Kernaufgabe, das Working Capital zu optimieren. Bei allen wichtigen Einflussgrößen, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vorräten, Lieferverbindlichkeiten sowie den Anzahlungen, hat das Unternehmen bereits verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um das Working Capital zu entlasten – auch wenn es immer Schwankungen unterliegen wird.

    Stabile Finanz- und Kapitalstruktur gibt Spielraum für Investitionen

    Die positive Entwicklung des Free Cashflow im Berichtsjahr stärkt unsere gute Kapitalbasis weiter. Zum Jahresende 2021 wies das Unternehmen eine Netto-Cash-Position von 378 Mio. € sowie eine Eigenkapitalquote von sehr soliden 39,8 % aus. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über freie Kreditlinien von rund 1 Mrd. €. In der derzeit krisenanfälligen Weltwirtschaft ist es wichtig, über eine sehr solide Finanz- und Kapitalstruktur zu verfügen. Sie gibt uns ausreichend Spielraum für Wachstums- und Zukunftsinvestitionen.

    Diese werden größtenteils im Unternehmen erfolgen. Um innovative Produkte zu entwickeln, wird Krones weiterhin rund 5 % des Umsatzes für Forschung & Entwicklung ausgeben. Die Investitionen in Sachanlagen werden sich in den kommenden Jahren in einem Korridor zwischen 2,5 % und 3 % des Umsatzes einpendeln. Sie werden hauptsächlich in den Ausbau der internationalen Standorte und IT-Systeme fließen.

    Aber auch über Akquisitionen denkt das Unternehmen auf Basis der Finanzkraft wieder verstärkt nach. Hierbei schaut Krones auf mittelgroße Unternehmen, die das bestehende Portfolio technologisch und regional stärken oder das Angebotsspektrum im Bereich Abfüllen und Verpacken erweitern. Zukäufe wären auch außerhalb der Getränkeindustrie möglich.

    Zudem werden wir weiterhin die Anteilseigner über Dividendenausschüttungen angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Die Dividendenstrategie von Krones sieht vor, dass wir 25 bis 30 % des erzielten Gewinns an die Anteilseigner ausschütten, wobei sich das Unternehmen in der Vergangenheit am oberen Ende der Spanne orientiert hat.

     

     

    Ein Unternehmen ist immer nur so gut wie seine Beschäftigten

    Der leider notwendige Stellenabbau wurde im Berichtsjahr abgeschlossen. Die Umsetzung der Maßnahme war für unsere Belegschaft sicherlich schwierig. Dennoch hat die Unternehmenskultur von Krones, die von Teamgeist und Zusammenhalt geprägt ist, nicht darunter gelitten. Jetzt richten wir alle gemeinsam wieder optimistisch den Blick nach vorne. Das heißt, flexibel auf die kommenden Herausforderungen reagieren und die Chancen unseres Marktes gezielt nutzen. Hierfür wird Krones in den kommenden Jahren die Belegschaft vor allem in den Bereichen IT und Software sowie in den Emerging Markets punktuell verstärken.

    Unsere motivierten und qualifizierten Beschäftigten sichern die Zukunft des Unternehmen. Sie sind das Gesicht des Unternehmens und sorgen dafür, dass die Kunden mit den Produkten und Services von Krones zufrieden sind. Deshalb wird Krones weiterhin überdurchschnittlich in die Aus- und Weiterbildung des Personals investieren.

    Krones setzt sich neue mittelfristige Ziele bis 2025

    Das Unternehmen hat auch in der Corona-Krise seine mittelfristigen Finanzziele aufrechterhalten.

    • 2 bis 5 % durchschnittliches organisches Umsatzwachstum pro Jahr
    • 9 bis 12 % EBITDA-Marge (entspricht einer EBT-Marge von 6 bis 8 %)
    • 24 bis 26 % bei der Kennzahl Working Capital im Verhältnis zum Umsatz

    Diese Ziele wollte Krones, wie im Vorjahr an dieser Stelle berichtet, bis 2023 erreichen. Nachdem sich das Geschäftsjahr 2021 deutlich besser entwickelte als ursprünglich erwartet, besteht die Möglichkeit, dass der untere Bereich der bisherigen Mittelfristziele nicht 2023, sondern bereits im laufenden Geschäftsjahr 2022 erreicht wird. Dies hängt jedoch von der gesamtwirtschaftlichen Situation ab.

    Krones hat sich neue ambitionierte mittelfristige Ziele bis zum Jahr 2025 gesetzt

     

    Die Umsätze sollen bis 2025 von 3,6 Mrd. € in 2021 auf etwa 5 Mrd. € zulegen. Organisch, also ohne Zukäufe, will das Unternehmen durchschnittlich um 5 % jährlich (bisher 2 – 5 %) auf 4,5 Mrd. € wachsen. Die Lücke soll durch weiteres Wachstum außerhalb der Getränkeindustrie und auch durch Akquisitionen geschlossen werden.

    Krones will auch in Zukunft profitabel wachsen. Deshalb strebt das Unternehmen mittelfristig eine EBITDA-Marge von 10 bis 13 % an (bisher: 9 – 12 %).

    Als neue Zielgröße für die Effizienz des eingesetzten Kapitals wird Krones ab 2022 den ROCE (Return on Capital Employed) einführen. Er ersetzt die bisherige dritte Zielgröße »Working Capital im Verhältnis zum Umsatz«. Im ROCE spiegelt sich neben dem Working Capital auch das Anlagevermögen wider. Zudem gibt der ROCE den Kapitalanlegern ein noch genaueres Bild davon, wie effizient das Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital wirtschaftet. Den ROCE, den das Unternehmen bislang schon als wichtige Finanzkennzahl veröffentlichte, will Krones bis 2025 deutlich auf mindestens 20 % steigern (2021: 10,0 %).


    Das Steuerungssystem von Krones

    Das Management von Krones steuert den Konzern und die zwei Segmente vorrangig anhand folgender finanzieller Leistungsindikatoren:

    • Umsatzwachstum
    • EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz)
    • Working Capital im Verhältnis zum Umsatz (bis 2021)
    • ROCE – Return on Capital Employed (ab 2022) – Verhältnis von EBIT zur durchschnittlichen Nettokapitalbindung der vergangenen vier Quartale. Die Nettokapitalbindung errechnet sich aus dem Anlagevermögen (ohne Goodwill und Finanzanlagevermögen) zuzüglich Working Capital.

    Um unsere Marktposition zu festigen und Größenvorteile zu nutzen, streben wir mittelfristig ein Umsatzwachstum über dem Marktdurchschnitt an.

    Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist eine wichtige Ertragskennziffer. Die Profitabilität, gemessen an der EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz) ist eine der zentralen Ziel- und Messgrößen. Sie gibt an, wie hoch die Ertragskraft des Unternehmens bezogen auf den Umsatz ist, unabhängig von Steuerquote, Finanzergebnis und den Abschreibungsmodalitäten. Für den Konzern ermitteln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der zwei Segmente.

    Unsere dritte Steuerungsgröße ist das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, die auf Konzernebene ermittelt wird. Das Working Capital, also das betriebsnotwendige Kapital, errechnet sich wie folgt: (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsvermögenswerte) – (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsverbindlichkeiten). Diese Kennzahl gibt an, wie viel kurzfristiges Betriebsvermögen eingesetzt werden muss, um Umsatz zu generieren. Je niedriger diese Kennzahl, um so weniger Kapital ist gebunden und um so mehr finanzieller Spielraum besteht für eine anderweitige Verwendung der liquiden Mittel.

    Änderungen ab dem Geschäftsjahr 2022

    Ab dem Geschäftsjahr 2022 ersetzen wir das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz durch den ROCE (Return on Capital Employed). Der Grund für die Änderung der dritten Steuerungsgröße liegt darin, dass die Rentabilitätskennzahl ROCE neben dem Working Capital auch das Anlagevermögen einbezieht. Der ROCE zeigt den Investoren, wie hoch die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist, also wie effizient das Unternehmen das eingesetzte Kapital nutzt. Die beiden anderen Steuerungsgrößen (Umsatzwachstum, EBITDA-Marge) ändern sich nicht.

    Außerdem steuert Krones ab dem Geschäftsjahr 2022 den Konzern über drei Segmente. Das Segment »Intralogistik« kommt zu den beiden bestehenden hinzu. Grund hierfür ist, dass der Bereich Intralogistik, der bislang im Segment »Getränkeproduktion/Prozesstechnik« angesiedelt war, durch das starke Wachstum in den Vorjahren die entsprechende Größe erlangte. Außerdem erhöht Krones durch die zusätzliche Segmentberichterstattung für das neue Segment die Transparenz und Berichtstiefe.

     

    Weitere wichtige Finanzkennzahlen

    Zusätzlich zu den oben aufgeführten Steuerungsgrößen ist für Krones der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit) eine wichtige Kennzahl. Zudem orientieren wir uns weiterhin am EBT, dem Ergebnis vor Steuern, und am Working Capital im Verhältnis zum Umsatz.


    krones
    krones
    0
    10
    1