Zugegeben: Nicht zu gefallen oder passen sind keine Optionen, wurden die Spezifikationen doch bereits bei der Auftragsklärung bis ins kleinste Detail besprochen und die Maschine exakt auf die Anforderungen des Kunden ausgelegt. Aber trotzdem wollen sich viele vor der Auslieferung natürlich nochmal versichern, dass ihre Maschine auch genau dem entspricht, was zuvor vereinbart wurde. Genau dafür gibt es Factory Acceptance Tests, für die unsere Kunden in die Krones Werke kommen und ganz genau „ihre“ Maschine inspizieren, bevor sich der tonnenschwere Koloss auf Reisen begibt.
„Einfach und schnell etwas auf die Beine gestellt“
Doch dann die Zäsur im Frühjahr 2020: Die weltweiten Reiseverbote machten die Werksbesuche fast unmöglich und auch unsere internen Corona-Schutzmaßnahmen erlaubten keine Gruppen in unseren Hallen. Eine Alternative ließ aber glücklicherweise nicht lange auf sich warten: Denn meine fleißigen Kollegen Markus Müller, Oliver Riedhammer, Martin Heimerl und Michael Schuster arbeiteten innerhalb nur weniger Wochen ein Konzept aus, um für Blockanlagen auch ohne Vor-Ort-Besuch einen FAT durchzuführen. Mittlerweile finden diese Live-Remote-FATs nach diesem Vorbild auch für Füller, Blasmaschinen, Etikettierer, Packer, Reinigungsmaschinen oder Prozesstechnik-Anlagen statt.
Wie ein solcher abläuft, ist einfach erklärt: Zur Aufnahme verwenden die Kollegen vor Ort ein Handy und ein Gimbal, welches das Handy stabilisiert. Der Kunde wiederum ist per Microsoft Teams live in die Halle zugeschaltet. Neben einem sogenannten FAT-Spezialisten aus der Technik ist auch der zuständige Projektmanager mit an Bord, der die Moderatoren-Rolle übernimmt und dem Kunden das Gezeigte erklärt. Dafür tragen beide handelsübliche Headsets – je nach Lautstärke der Maschine mit Noise-Cancelling-Funktion. Unterstützt werden die beiden noch von Kollegen, welche die Maschine bedienen und beispielsweise für Nachschub bei Preforms, Flaschen oder Etiketten sorgen.