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    Über die Magie des Direktdrucks

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    In der Tattoo Alpha Plant arbeitet AB InBev an innovativen Verpackungsdesigns – mit der DecoType Direktdruck-Technologie von Dekron.
    • Ist von der Zukunft des Digitaldrucks überzeugt: Site Manager Jonas Vandecruys

    Ästhetik ist ein Thema, mit dem wir uns im Krones magazine eher selten beschäftigen. Warum auch? Technik, Effizienz, Leistung: Das ist unsere Welt. So dachten wir zumindest – bis wir in der belgischen Tattoo Alpha Plant von Anheuser-Busch InBev zu Gast waren. Denn dort ging kürzlich eine DecoType Performance für das digitale Dekorieren von Flaschen in Betrieb. Und wenn Site Manager Jonas Vandecruys über deren Möglichkeiten spricht, kommen ihm Wörter wie „wunderschön“ und „magisch“ ganz selbstverständlich über die Lippen.

    Während der digitale Direktdruck in weiten Teilen der Industrie noch als Zukunftsthema behandelt wird, hat Anheuser-Busch InBev (AB InBev) mal eben eine komplette Produktionsstätte dafür hochgezogen. Die Tattoo Alpha Plant ist der weltweit erste Standort des Konzerns, an dem Flaschen in industriellem Maßstab digital dekoriert werden. Die Geschichte dahinter nahm vor rund sieben Jahren ihren Anfang – zu einer Zeit, als der digitale Direktdruck noch in den Kinderschuhen steckte.

    Auf der Suche nach Verpackungsinnovationen wurden Technologie-Scouts des Konzerns auf ein deutsches Start-up aufmerksam, das „mit einer Handvoll Leuten in einer Art Garage an zwei Prototypen schraubte“, wie es Jonas Vandecruys lachend beschreibt. Bei dem Start-up handelte es sich um die Till GmbH – heute unter dem Namen Dekron eine hundertprozentige Krones Tochter – und bei den beiden Prototypen um die ersten Vorläufer der aktuellen DecoType Serie. Mit prominenten Referenzen und großen Aufträgen konnten die damaligen Garagentüftler zwar nicht aufwarten, dafür aber mit jeder Menge Ideen und einer aussichtsreichen neuen Technologie.

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    Exklusive Dekoration für ein erlesenes Produkt

    Eine Mission mit vielen Fragen

    Den Scouts von AB InBev war schnell klar: Hier lohnt es sich dranzubleiben. Um tiefer in die Technologie einzusteigen und vor allem deren Einsatzmöglichkeiten in der eigenen Welt zu prüfen, schaute sich das AB-InBev-Team nach personeller Verstärkung um und fand diese schließlich in Jonas Vandecruys. „Gesucht wurde jemand, der die Felder Chemie, Elektronik und Materialwissenschaft abdeckt, was wiederum perfekt auf mein Profil passte“, erinnert er sich.

    Für Vandecruys und sein Team startete die Mission Direktdruck erst einmal mit jeder Menge offener Fragen: Welche Prozesse und Parameter stecken hinter der Technologie? Wie lässt sie sich in ein industrielles Umfeld übertragen? Und vor allem: Ist sie überhaupt das passende Werkzeug, um AB InBev für die Verpackungstrends der Zukunft zu rüsten? Denn der größte Brauereikonzern der Welt war auf der Suche nach einer Innovation, die drei Dinge ermöglichen sollte: Verpackungen personalisieren, kleine Chargen produzieren und dabei die Umweltauswirkungen geringhalten.

    Die am weitesten entwickelte Technologie 

    Um herauszufinden, ob die damalige Till-Technologie diesem Anspruch gerecht werden konnte, wurde sie erstens auf Herz und Nieren durchleuchtet und zweitens mit anderen auf dem Markt erhältlichen Alternativen verglichen. „Uns interessierten unter anderem die Prozessstabilität, die maschinentechnische Umsetzung und natürlich die zu erwartenden Kosten. Die Technik von Till stellte sich schließlich als diejenige heraus, die insgesamt am weitesten war. Insbesondere weil sie auf einem modularen Konzept beruht, das sich im Prinzip unendlich hochskalieren lässt, ohne gleichzeitig den Footprint in unendliche Höhen zu treiben“, sagt Vandecruys. „Außerdem gefiel uns das Team dahinter. Die Leute hatten eindeutig Ahnung davon, wie man Maschinen baut, und lieferten bei den ersten Flaschentests vielversprechende Ergebnisse ab.“

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    Auch von außen ein Hingucker: die DecoType Performance im individuellen AB-InBev-Brand-Design

    Ihre Wirkungsstätte fand die neue Technologie schließlich 2019 in der eigens für den Direktdruck gegründeten Tattoo Alpha Plant im belgischen Haasrode. Till war in der Zwischenzeit von Krones übernommen und in Dekron umbenannt worden. Das Technik-Team dahinter blieb allerdings das gleiche – und mit ihm der Enthusiasmus, gemeinsam mit AB InBev etwas Großes auf die Beine zu stellen. „Auf persönlicher Ebene war die Zusammenarbeit einfach nur großartig. Wir haben gemeinsam Probleme gelöst und die Hochs und Tiefs, die ein Projekt in dem Ausmaß mit sich bringt, als eingeschworenes Team durchlebt“, sagt Vandecruys. Zu den Tiefs zählte dabei sicherlich die Covid-19-Pandemie, die dem Projekt auf der Zielgeraden noch einige Hürden in den Weg stellte. „Die ganze Organisation wurde wegen Maßnahmen wie Reisebeschränkungen, Hygienekonzepten und Testroutinen aufwändiger“, sagt Vandecruys. „Aber nach einer kurzen Anpassungsphase wurde das einfach unsere neue Realität und unsere neue Art zu arbeiten. Alles in allem haben wir auch das gut hinbekommen.“

    Auf persönlicher Ebene war die Zusammenarbeit einfach nur großartig. Wir haben gemeinsam Probleme gelöst und die Hochs und Tiefs, die ein Projekt in dem Ausmaß mit sich bringt, als eingeschworenes Team durchlebt. Erwin HächlJonas VandecruysSite Manager

    „Eine Menge wunderschöner Dinge“

    Ende 2021 ging die DecoType schließlich in Betrieb. Ausgestattet mit neun Druckstationen dekoriert sie bis zu 8.000 Behälter pro Stunde, eine Erweiterung ist bereits angedacht. Auf die Frage, wofür AB InBev die Maschine nun konkret einsetze, antwortet Jonas Vandecruys mit einem verschmitzten Lachen: „Wir machen eine Menge wunderschöner Dinge mit der DecoType.“ Details will er noch nicht verraten. Denn aktuell wird noch geforscht und getestet, wie sich die Vorteile des digitalen Direktdrucks zur Gänze ausspielen lassen. „Klar könnte man auch einfach bestehende Designs mit der DecoType nachdrucken“, sagt er. „Aber damit würde man sich ja nur selbst limitieren.“ Die Herausforderung läge jetzt darin, sich von Gewohnheiten freizumachen und über die Möglichkeiten des klassischen Etiketts hinauszudenken. „Verändere deine Designs so, dass sie das Beste aus dem Direktdruck herausholen. Dann belohnt dich die Technik mit einem viel lebendigeren Ergebnis – und in Summe mit einer viel schöneren Flasche!“

    Verändere deine Designs so, dass sie das Beste aus dem Direktdruck herausholen. Erwin HächlJonas VandecruysSite Manager

    Soll er einen Vergleich zwischen Sieb- und Direktdruck ziehen, so kommt Jonas Vandecruys zu einem differenzierten Urteil. Beide Verfahren hätten ihre Stärken – nur eben auf sehr unterschiedlichen Gebieten. Der Siebdruck sei wie eine Reise mit der Bahn und der Digitaldruck wie eine mit dem Auto: „Bei der Bahn legt man sich auf eine Route fest. Ist man einmal eingestiegen, weiß man exakt, wo man am Ende rauskommt und was unterwegs passiert“, erklärt er. „Beim Auto hingegen hat man die freie Wahl: Du willst zwischendurch eine Pause einlegen? Dann tu‘s einfach. Du änderst deine Meinung und möchtest auf halber Strecke die Richtung ändern? Auch kein Problem!“

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    Ebenfalls im Lieferumfang enthalten: Roboter zum Be- und Entladen der Paletten.

    Nachhaltigkeit: ein unterschätztes Potenzial

    Dank dieser großen Flexibilität zahlt sich der digitale Direktdruck insbesondere bei individualisierten oder saisonalen Produkten aus. Zudem lassen sich mit ihm großflächige Artworks sowie raffinierte haptische Effekte wie Rillen- oder Reliefstrukturen umsetzen. Damit bietet er sich für alle Produkte an, die auf den ersten Blick ins Auge fallen oder eine Aura der Exklusivität ausstrahlen sollen.

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    Nicht zu übersehen: die kunstvollen Artworks der Behälter fallen sofort ins Auge.

    Darüber hinaus besitzt die Technik noch einen weiteren Vorteil, über den in Jonas Vandecruys‘ Sicht noch viel zu wenig gesprochen wird: ihr ökologisches Potenzial. „Im Vergleich zu klassischen Etiketten fällt der vorgelagerte Produktions- und Logistikaufwand deutlich geringer aus. Man braucht lediglich Tinte – also eine Flüssigkeit, die sich viel effizienter transportieren lässt als beispielsweise Papier – und bringt sie auf die Flasche auf“, erklärt er „Wir bewegen uns in einer Welt, in der ‚waste by design‘ immer weniger Akzeptanz findet. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann ist der digitale Direktdruck die passende Antwort darauf. Einfach Tinte, Flasche, Magie – und schon hat man ein wunderschönes Produkt.“

    Wir bewegen uns in einer Welt, in der ‚waste by design‘ immer weniger Akzeptanz findet. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann ist der digitale Direktdruck die passende Antwort darauf. Erwin HächlJonas VandecruysSite Manager

    Behälter digital bedrucken – so funktioniert’s:

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