Rekordleistung - Braustätte von Grupo Petrópolis in Uberaba füllt fast sechs Millionen Dosen pro Tag ab

Der brasilianische Braukonzern Grupo Petrópolis will seine Produktionskapazität um 8,6 Millionen Hektoliter (bzw. 860 Millionen Liter) Bier pro Jahr erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, beschloss die Gruppe 2019 in Uberaba, Brasilien, eine komplette Greenfield-Brauerei zu bauen. Generalunternehmer für die Realisierung war die Neutraublinger Krones AG. Das Projekt umfasste vier Abfüll- und Verpackungslinien: zwei Dosenlinien mit einer Gesamtkapazität von 256.000 Dosen pro Stunde und zwei Mehrwegglaslinien mit einer Leistung von insgesamt 140.000 Flaschen pro Stunde. Darüber hinaus lieferte Steinecker zwei baugleiche Steinecker-Braulinien mit insgesamt 40 Tanks.

Nach zehn Monaten Projektierung, Auftragsklärung, Fertigung und Montage sowie dem Versand von rund 900 Containern und Frachtladungen nach Uberaba begann Anfang Oktober 2019 die Installation. Im September 2020, drei Wochen nach Inbetriebnahme der ersten Dosenlinie, die auf eine Kapazität von bis zu 128.000 Dosen pro Stunde ausgelegt ist, wurden im Drei-Schicht-Betrieb 120.000 Dosen pro Stunde erzielt. An zwei aufeinanderfolgenden Stunden erreichte die Linie sogar den maximale Ausstoß. Zwei Monate später zeigten neue Tests eine durchschnittliche Effizienz von 95 %. Die im November installierte zweite Dosenlinie erzielte zwei Wochen nach dem Hochlauf eine Leistung von 98,10 %.

Die erste Glaslinie wiederum startete im September 2020 mit den 600ml-Flaschen, die Inbetriebnahme der zweiten Glaslinie fand im Februar dieses Jahres statt.

Die ersten Zahlen der neuen Fabrik sind beeindruckend. Anfang Februar 2021 erreichte die Brauerei auf den beiden Linien von Uberaba einen Ausstoß von fast 6 Millionen Dosen, die an einem einzigen Tag abgefüllt wurden - ein Rekord für die Grupo Petrópolis. Die ersten Tests zeigten bereits eine über den Erwartungen liegende Leistung.

Ein weiteres Highlight von Krones am Grupo Petrópolis Standort in Uberaba ist die Prozesstechnik von Steinecker, bei der viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wurde. Der Produktionsprozess beispielsweise benötigt nur 3,3 Liter Wasser pro Liter Bier. Ein Ergebnis, das nur in Brauereien mit internationalem Standard erreicht wird. Darüber hinaus hat Krones Mechanismen geschaffen, um das Restwasser aus dem Brauen zu recyceln und in der Produktion wiederzuverwenden. Das Energierückgewinnungssystem des Brüdenkondensators und das Würzekochsystem Stromboli ermöglichen eine erhebliche Reduzierung des thermischen Energieverbrauchs um 50 % bzw. 17 %.

„Krones hat es uns ermöglicht, eine Brauerei nach den Säulen der Industrie 4.0 zu entwickeln, die auf maximale Produktivität, minimale Erzeugung von Industrieabfällen und auf den verantwortungsvollen Umgang beim Wasser- und Energieverbrauch abzielt. Unsere Produktionslinien wurden mit einem Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad entwickelt, der eine vorausschauende Wartung und eine Monitoring der durchgeführten Arbeiten ermöglicht. Dadurch wird die Nutzungsdauer unserer Komponenten und Geräte maximiert. Die Effizienz der Linien beträgt über 92 %, was eine Weltklasse-Produktivität sicherstellt“, sagt Diego Gomes, Industriedirektor der Grupo Petrópolis.

Gemeinsam herausfordernde Zeiten meistern

Das ganze Projekt wurde in herausfordernden Zeiten realisiert: Die Covid-19-Pandemie verbreitete sich und zwang das gesamte deutsche Team, das für den Aufbau der Prozesstechnik in Uberaba verantwortlich war, nach Hause zurückzukehren und die Arbeit aus der Ferne zu begleiten. Am Standort ging es vor allem darum, die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter vor Ort zu gewährleisten, indem Hygieneprotokollen zur Verhinderung einer Ansteckung durch das Virus erstellt und die Einplanung, Unterbringung und Verpflegung der an den Arbeiten beteiligten Techniker berücksichtigt wurden.

„Natürlich waren Masken und das Einhalten der Abstandsregeln erforderlich. Oberflächen wurden zweimal täglich desinfiziert und alle neuen Besucher der Baustelle wurden vor dem Betreten auf das Virus getestet. Die Vorkehrungen und das konsequente Einhalten dieser Richtlinien haben sich ausgezahlt: Im gesamten Baustellenteam hat sich niemand mit Covid-19 infiziert“, erklärt Simone Roel Backes, die als Projektleiterin bei Krones das gesamte Projekt betreute. 

Aufgrund der Planung, Agilität und Synergien zwischen den Teams von Krones und Grupo Petrópolis konnte die Inbetriebnahme der Linien ohne Verzögerung erfolgen und in kurzer Zeit maximale Produktionseffizienz erreichen. „Unsere Beziehung zu Krones besteht, seit die Grupo Petrópolis fast null Marktanteil hatte. Krones hat uns immer die gleiche Aufmerksamkeit und den gleichen Respekt entgegengebracht und an unser Potenzial geglaubt. Transparenz, Empathie und Vertrauen machten den Unterschied, sodass beide Unternehmen von den vielen Unsicherheiten und Krisen, die wir in der ersten Inbetriebnahmephase erlebten, wenig betroffen waren“, führt Diego Gomes, Industriedirektor der Grupo Petrópolis, weiter aus.