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    Geschäftsbericht Konzern 2020
    Brief des Vorstands
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    Brief des Vorstands

      Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde,

      Sehr geehrte Aktionäre und Geschäftsfreunde,

      unser Alltag war 2020 stark von der Covid-19-Pandemie geprägt. Die Corona-Krise stellte Krones vor große Herausforderungen. Oberste Priorität hatte von Anfang an der Schutz der Menschen. Als sich das Virus ausbreitete, haben wir sehr schnell reagiert und alle nötigen Vorkehrungen getroffen, um die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden nicht zu gefährden. Geholfen haben uns hierbei die Erfahrungen, die wir an unserem Standort in China, dem Ursprungsland der Pandemie, sammeln konnten.
       

      Krones profitiert von internationaler Präsenz 

      Neben der Sorge um die Gesundheit der Menschen, die mit Krones Kontakt haben, stand die bestmögliche Unterstützung der Kunden im Fokus. Einschneidende staatliche Maßnahmen, wie beispielsweise Reisebeschränkungen, erschwerten die Kontakte. Als großer Vorteil erwiesen sich in dieser Phase die dezentralen Strukturen von Krones. Wir haben in mehr als 70 Ländern der Welt Standorte und Mitarbeiter. So konnten wir die Kunden mit Produkten und Dienstleistungen versorgen, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion benötigten. Darüber hinaus setzten wir digitale Produkte und Lösungen ein. Dies war besonders im Service sehr hilfreich. So konnten wir die Kunden qualifiziert bei der Behebung von Problemen unterstützen, ohne immer selbst vor Ort zu sein.
       

      Corona-Krise belastet auch Krones 

      Insgesamt hat Krones die Pandemie 2020 gut gemeistert. Das stabile Fundament des Unternehmens hat auch in der Krise Halt gegeben. Krones verfügte stets über ausreichend finanzielle Mittel und war nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen. Dennoch: Die Corona-Krise hat auch unsere Geschäfte belastet und wirkte sich wesentlich auf die Finanzkennzahlen 2020 aus. Der Konzernumsatz ging 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 3,3 Mrd. € zurück, der Auftragseingang verringerte sich um 19 % auf 3,3 Mrd. €. Positiv war, dass sich der Wert der Bestellungen nach einem schwachen ersten Halbjahr im dritten und insbesondere vierten Quartal wieder deutlich belebte. 

      Krones hatte bereits 2019 umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. Dadurch konnten wir die Auswirkungen des Umsatzrückgangs auf das Ergebnis begrenzen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank zwar von 227,3 Mio. € im Vorjahr auf 133,2 Mio. €. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass Krones 2020 insgesamt knapp 72 Mio. € für strukturelle Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung verbuchte. Ohne diese Aufwendungen lag die EBITDA-Marge mit 6,2 % (Vorjahr: 5,7 %) leicht über dem zuletzt prognostizierten Niveau von 5,5 bis 6,0 %. Unterm Strich musste Krones im Corona-Jahr 2020 einen Konzernverlust von 79,7 Mio. € ausweisen (Vorjahr: + 9,2 Mio. €). Positiv entwickelte sich im Berichtsjahr der Free Cashflow. Er stieg um 315,7 Mio. € auf 221,3 Mio. € (Vorjahr: minus 94,4 Mio. €). Insgesamt hat Krones angesichts der herausfordernden Umstände 2020 ordentliche Ergebnisse erzielt.

      Die langfristige Dividendenpolitik von Krones sieht vor, 25 % bis 30 % des Konzernergebnisses an die Aktionäre auszuschütten. Aufgrund des negativen Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 17. Mai 2021 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2020 nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdividende, also 6 Cent je Aktie, auszuschütten und den übrigen Bilanzgewinn 2020 auf neue Rechnung vorzutragen.
       

      Krones reagiert auf Kundenverhalten

      Sollte es nicht zu neuen gesamtwirtschaftlichen Belastungen kommen, rechnet das Unternehmen ab 2021 wieder mit steigenden Erlösen. Das heißt aber nicht, dass Krones schnell wieder einen Umsatz auf Vorkrisen-Niveau erwartet. Dies ist das wichtigste Ergebnis der Kundenbefragungen, die wir im dritten Quartal 2020 durchführten. Viele unserer Kunden äußerten sich aufgrund der Covid-19-Pandemie sehr zurückhaltend hinsichtlich geplanter Investitionen in den nächsten zwei Jahren. Die 2019 eingeleiteten und bereits erfolgreichen Kostensparmaßnahmen reichen nicht aus, um das Unternehmen auf diese Situation einzustellen. Damit Krones weiter wettbewerbsfähig und langfristig erfolgreich bleibt, müssen wir unsere Kapazitäten dem kurz- und mittelfristig erwarten Geschäftsvolumen anpassen. Hierzu ist es leider auch nötig, Mitarbeiter abzubauen. Diese Entscheidung ist dem Vorstand äußerst schwer gefallen, sie war aber unvermeidbar.

      Zusätzlich zu dem 2020 realisierten Personalabbau von rund 600 Mitarbeitern im Konzern haben weitere rund 400 Beschäftigte bis Ende November 2020 individuelle und freiwillige Angebote zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses angenommen. Darüber hinaus beschloss der Vorstand im Dezember 2020, zusätzlich 350 Stellen an den inländischen Standorten so sozialverträglich wie möglich abzubauen.
       

      Zukunft sichern...

      Krones hat die Flexibilität des Unternehmens mit vielen Maßnahmen bereits deutlich gesteigert. Wir nutzen die Vorteile internationaler Beschaffungsmärkte und bauen weltweit Service- und Produktionsstandorte weiter aus. Hierzu zählt unser Werk in Ungarn, das 2021 voll einsatzfähig ist. Ein zusätzlicher wichtiger Schritt ist, dass wir das Brauereigeschäft separat aufstellen und in eine eigene rechtliche Einheit einbringen. In der neuen Struktur kann dieser Bereich effizienter arbeiten.
      Auch 2021 wird uns die Covid-19-Pandemie noch weltweit beschäftigen und  das Investitionsklima belasten. Dennoch erwarten wir eine leichte Umsatzbelebung und, aufgrund der strukturellen Maßnahmen, eine bessere Ertragskraft als 2020. Bei einem Umsatzanstieg von 2,5 bis 3,5 % rechnen wir mit einer EBITDA-Marge von 6,5 bis 7,5 %. Das Ziel für die Kennzahl Working Capital in Relation zum Umsatz liegt bei 26 bis 27 %.
       

      ...und Zukunft schaffen 

      Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden wir weiterhin hart auf der Kostenseite arbeiten. Nur auf Kostensenkungsmaßnahmen zu setzen, wäre aber zu kurzsichtig. Denn langfristig wächst der Markt, auf dem Krones tätig ist. Nach der Corona-Krise wird er wieder attraktive Chancen bieten. Deshalb treibt das Unternehmen die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen sowie vor allem die Digitalisierung voran. Wir haben in den vergangenen Jahren viel in diesen Bereich investiert und sind deshalb in einer guten Position. Diese Stärke wird Krones einsetzen und die großen Chancen, die die Digitalisierung bietet, nutzen. 
      Ein weiterer aussichtsreicher Wachstumstreiber ist die Nachhaltigkeit. Unsere Kunden haben sich ehrgeizige Umwelt- und Klimaziele gesetzt. Um diese zu erreichen, benötigen sie ressourcenschonende Produktionsanlagen. Krones hat hierfür viele innovative Maschinen und Anlagen im Angebot. Diese Stärke kommt nicht von ungefähr. Bereits 2008 hat das Unternehmen das Nachhaltigkeitsprogramm enviro eingeführt. Dieses extern geprüfte Management-System nahm frühzeitig die Ökoeffizienz unseres Produktportfolios in den Fokus. Mit enviro war Krones seiner Zeit beim Thema Nachhaltigkeit voraus. Wir werden diese Wettbewerbsvorteile gezielt einsetzen und die langfristigen Wachstumschancen unserer Märkte nutzen. 

      Die größte Stärke von Krones ist nicht greifbar und lässt sich nicht in Zahlen messen: Unsere Unternehmens-DNA. Sie ist von Teamgeist und Zusammenhalt geprägt. Diese DNA wurde 2020 auch durch den Mitarbeiterabbau nicht beschädigt. Dies ist für uns die wichtigste und positivste Erkenntnis des äußerst schwierigen Geschäftsjahres. Im Namen des kompletten Vorstands bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement im Jahr 2020. Das qualifizierte und motivierte Krones Team wird auch in Zukunft erfolgreich sein.

       

      Christoph Klenk
      CEO

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