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    Upcycling von Brau-Reststoffen bis zur CO2-Neutralität: Steinecker nutzt Biertreber und Hefe als Proteinlieferant und Energiequelle
      26. Januar 2022

      Upcycling von Brau-Reststoffen bis zur CO2-Neutralität: Steinecker nutzt Biertreber und Hefe als Proteinlieferant und Energiequelle

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      Dank des Steinecker Entwicklungsprojekts kann die Brauerei Ustersbach künftig Biertreber und Hefe als Proteinlieferant und Energiequelle einsetzen. V. l.: Entwicklerduo Prof. Waldemar Reule und Dr. Rainer Gottschalk, Dr. Ralph Schneid und Dirk Hämling (beide Steinecker GmbH), Josef Geh (Technischer Direktor Ustersbacher Brauerei) und die Inhaberin der Ustersbacher Brauerei, Stephanie Schmid.
      • Einer der letzten Brewnomic Bausteine: Im Rahmen eines Steinecker Entwicklungsprojektes wird eine ganzheitliche Lösung für das stoffliche Upcycling und die energetische Verwertung von Brau-Reststoffen auf einer Pilotanlage untersucht und optimiert.
      • Aus Biertreber lässt sich unter anderem Protein gewinnen, welches in der Getränke- und Lebensmittelindustrie, aber auch bei Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln oder Kosmetika momentan stark nachgefragt wird. 
      • Nach dem Abtrennen der wertgebenden Inhaltsstoffe kann die verbleibende Biomasse deutlich einfacher in einer Biogasanlage umgesetzt werden, als dies ohne Vorbehandlung und nach dem Stand der Technik momentan möglich ist.

      Für die meisten Brauereien ist Biertreber einfach nur ein Überrest aus dem Brauprozess, der oft lediglich als Tierfutter eingesetzt wird oder manchmal sogar kostenpflichtig entsorgt werden muss. Doch tatsächlich steckt viel mehr in den Braureststoffen – und sie bieten Chancen, die sich nicht nur in puncto Nachhaltigkeit bezahlt machen, sondern zudem auch noch ein lukratives Zusatzgeschäft für Brauereien darstellen. Wie das erfolgreich gelingen kann, beweist das gemeinsame Entwicklungsprojekt von Steinecker und dem Entwicklerduo Prof. Waldemar Reule und Dr. Rainer Gottschalk. Das Konzept wird nun erstmals bei der bayerischen Brauerei Ustersbach umgesetzt.

      Vom Reststoff zum Rohstoff

      Treber und Hefe sind eiweißhaltige Reststoffe. Und genau dieses Protein spielt nun eine zentrale Rolle: Während bei der Brewnomic bisher ausschließlich die energetische Nutzung von Reststoffen im Fokus stand, entwickelte das Projektteam nun ein Verfahren für die stoffliche Verwertung der Brau-Reststoffe. Der Prozess erfolgt in drei Schritten: 

      • Zunächst werden Proteine aus den Reststoffen extrahiert. Dies geschieht in einer Drei-Geräte-Anlage, welche dem CombiCube Sudhaus-Konzept ähnelt. Nach erfolgter Dispergierung und Hydrolyse wird das Eiweiß mittels Membranfiltration abgetrennt.
      • Im zweiten Schritt wird die übrige Biomasse versäuert, mittels Ionentauscher wird im Anschluss ein Mineraldünger erzeugt.
      • Danach erfolgt die energetische Verwertung in Form der Biogas-Gewinnung, wobei auch das Abwasser der Brauerei zugegeben und aufgereinigt wird.

      Protein – am Markt sehr gefragt 

      Besonders die Gewinnung von Protein ist dabei für Brauereien lohnend. Denn dank der Trends zu einer nachhaltigen, gesunden und veganen Lebensweise steigt in der produzierenden Industrie die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinquellen. Nicht nur Molkereien und Lebensmittelbetriebe, auch Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln oder die Kosmetikindustrie gehören dabei zu potenziellen Abnehmern des gefragten Rohstoffs. Zudem machen sich der Verkauf des Mineraldüngers sowie die Einsparung durch das Einspeisen von Biogas bezahlt: So sorgt die Summe der jährlichen Erlöse dafür, dass der ROI (Return on Investment) bei nur wenigen Jahren liegt – und damit deutlich niedriger als bei einer ausschließlichen energetischen Verwertung des Trebers in einer klassischen Biogasanlage.

      Erster Einsatz in der Brauerei Ustersbach

      Die bayerische Brauerei Ustersbach wird erstmals das Entwicklungsprojekt der Treberverwertung in der Praxis anwenden. Die Voraussetzungen sind dabei ideal: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, welche uns Schritt für Schritt unserem Ziel nähergebracht haben, eine energieautarke Brauerei nach dem Brewnomic Konzept zu realisieren. So ist es nur konsequent, dass wir jetzt danach streben, auch die Braureststoffe möglichst nachhaltig einzusetzen“, erklärt Brauereichefin Stephanie Schmid. 

      Pressesprecherin
      Dr. Anne-Kathrin Bräu
      Böhmerwaldstraße 5
      93073 Neutraubling
      Deutschland
      T: +49 9401 70-5418

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