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    Innovation

    Nächstes Level der Maischefiltration

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    14. September 2022
    4:45 Min.
    Steinecker entwickelte seinen Maischefilter weiter – und legte dabei Wert auf hohe Leistungen, eine große Varianz und natürlich eine nachhaltige Produktion.
    • Einen ersten Blick auf die neu überarbeitete Membranplatte können Besucher auf der drinktec 2022 werfen.

    Bereits seit mehreren Jahren hat Steinecker einen eigenen Maischefilter im Portfolio. Jetzt wurde dieser im Rahmen eines Projekts weiterentwickelt – und zwar nicht nur hinsichtlich seiner Leistung und Handling, sondern auch mit besonderem Blick auf die Nachhaltigkeit.

    In Brauereien stellt der Maischefilter neben dem Läuterbottich die zweite wichtige Alternative für die Fest-flüssig-Trennung dar. Geschätzt 30 bis 40 Prozent des Biervolumens werden weltweit auf diesem Wege hergestellt, denn die Technologie besitzt eine Reihe überzeugender Vorteile; vor allem für die Länder der Welt, die nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot brauen.

    Ein wichtiger Pluspunkt: Ein Maischefilter erlaubt den Einsatz von Rohstoffen außerhalb der klassischen Malzsorten. So können auch lokale Getreidearten, wie beispielsweise das in afrikanischen Ländern beliebte Sorghum, in höheren Schüttungsanteilen verarbeitet werden.

    Zudem lässt sich eine höhere Ausbeute bei gleichzeitig hohen Stammwürzen erzielen, was einen Einsatz vor allem beim High-Gravity-Brauen attraktiv macht. In der Summe führt dies zu reduzierten Primärenergie- und Wasserverbräuchen – und passt damit ideal zu den momentan vorherrschenden Bestrebungen, Anlagen energieeffizient sowie ressourcenschonend – und damit letztlich nachhaltig – zu gestalten.

    Entwicklung des neuen Plattendesigns

    Auch Steinecker weiß um das große Potenzial der Maischefiltration. Deshalb startete der Brautechnologie-Experte eine ausführliche Versuchsreihe im hauseigenen Technikum. Auf Grundlage der zahlreichen Ergebnisse sowie einer umfassenden statistischen Analyse dieser Daten wurde schließlich ein neues Design für die bewährten Maischefilter-Platten entwickelt – und neben den oben erwähnten Vorteilen auch eine Leistungssteigerung sowie eine Reduktion des Footprints für den Filter erzielt.

    Nach den erfolgreichen Versuchen im hauseigenen Technikum von Steinecker laufen jetzt Planungen für die Installation eines Pilotfilters im Industriemaßstab, um die Erkenntnisse aus dem Technikum zu validieren.

    Im Detail: Technikumsversuche bei Steinecker

    Die Voraussetzungen

    Um einen erfolgreichen Filtrations- und Waschvorgang sicherzustellen, sind verschiedene verfahrenstechnische Voraussetzungen zu erfüllen. Dafür muss eine Reihe von Homogenitäten erzielt werden, die sich durch strömungsmechanische Beeinflussungen steuern lassen: Zum einen müssen alle Kammern gleichmäßig mit der gleichen Feststoff-Masse befüllt werden. Zum anderen muss ein Filterkuchen erzeugt werden, der durch seine homogene Kuchenhöhe einen an allen Stellen gleichmäßigen Filterkuchen-Widerstand aufweist. Dieser Widerstand wird dabei nicht nur durch die Kuchenhöhe, sondern auch die Zusammensetzung der Partikel erreicht, wodurch also auch eine gleichmäßige Partikelgrößenverteilung über die gesamte Filterfläche hinweg benötigt wird.

    Auf Grundlage dieser Überlegungen erstellte Steinecker ein Analysenschema und stellte Versuche im hauseigenen Technikum an. Diese wurden zunächst mit 100 Prozent Pilsner Malz durchgeführt, anschließend gab es Versuchssude mit Weizen, Reis, Mais und Sorghum in unterschiedlichen Schüttungsverhältnissen und Enzymdosagen.

    Die Ergebnisse

    Auf Basis dieser Technikumsversuche entwickelte Steinecker schließlich das finale Design für die Überarbeitung seines Maischefilters, allen voran der Membranplatten. Die wichtigsten Ergebnisse sind im Folgenden beschrieben:

    • Höhere Leistung: Als ideale Schüttungsmenge hat sich eine Masse von 36 Kilogramm pro Quadratmeter Malzäquivalent herausgestellt (im Vergleich zur bisherigen Beladung von 30 Kilogramm pro Quadratmeter). Möglich macht dies eine größere Kammertiefe von 50 Millimetern. Diese überarbeiteten Kammern lassen sich auch in bestehende Steinecker Maischefilter nachrüsten – und somit eine nachträgliche Leistungssteigerung um 20 Prozent erzielen, und zwar bei gleicher Anlagengröße.
    • Kleinerer Footprint: Steht keine Leistungssteigerung, sondern vielmehr die Aufstellungsgröße im Fokus, dann lohnt sich das kürzere Plattenpaket ebenfalls: Denn bleibt die Leistung gleich, so kann der Maischefilter stattdessen um bis zu 2,6 Meter kürzer gebaut werden.
    • Flexibel bei der Filtrationsart: Die Untersuchungen haben gezeigt, dass für die meisten Rohstoffe die einseitige Filtration die in der Summe geeignetste Methode darstellt. Bei manchen Rohstoffen jedoch kann auch eine zweiseitige Filtration sinnvoll sein, wodurch sich der Gesamtprozess signifikant beschleunigen ließe.
    • Kurze Prozesszeiten: In den Versuchen ließen sich Prozesszeiten erzielen, welche eine Sudzahl von bis zu 14 Suden pro Tag ermöglichen. Die Belegungszeit für einen Sud unter Abnahmebedingungen (100 Prozent Pilsner Malz, 22 Grad Plato Vorderwürze) betrug dabei ohne Austrebern 84 Minuten. Diese Prozesszeit wird auch für den Großmaßstab erwartet. Bei höheren Stammwürzen verlängert sich die Prozesszeit.
    • Hervorragende technologische Parameter: In der genannten Prozesszeit wurde in den Versuchen für den auswaschbaren Extrakt zuverlässig ein Gehalt von weniger als 3,5 Grad Plato erreicht (bezogen auf die Trebertrockensubstanz), was laut MEBAK (Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission) den Anforderungen an diese Zielgröße entspricht.
    14. September 2022
    4:45 Min.

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