Ende Februar 2020: Das Coronavirus breitet sich langsam auch in Deutschland aus. Und obwohl die Hotspots noch außerhalb von Bayern – und damit noch entfernt vom Großteil der deutschen Krones Standorte – liegen, beginnt Krones bereits, sich für eine mögliche Infektionswelle zu wappnen.
Der Weg in eine neue Arbeitsnormalität
Am 25. Februar 2020 tagt bei Krones dann erstmals der Corona-Krisenstab: Täglich (auch am Wochenende!) beurteilen die Mitglieder die Lage und reagieren auf Neuentwicklungen. Und so ging es Ende Februar Schlag auf Schlag: Die 14-tägige Isolation wurde auf alle Rückreisen aus den vom RKI definierten Risikogebieten ausgeweitet. Zudem werden grundlegende Hygieneregeln kommuniziert, Türklinken zweimal täglich desinfiziert, zentrale Besteckausgaben in den Kantinen eingeführt und Aufzüge sollten nur noch im Notfall genutzt werden.
Doch was, wenn der Worst Case eintreten würde: ein erkrankter Krones Mitarbeiter, der am Werksgelände vielleicht Kollegen angesteckt haben könnte? Dann müsste man die Betroffenen quasi über Nacht erreichen, um ihnen mitzuteilen, dass sie das Werk nicht betreten dürfen. Um im Ernstfall alle Kronesen auch außerhalb der Arbeitszeit mit wichtigen Informationen versorgen zu können, stellt Krones innerhalb nur weniger Tage eine Online-Plattform auf die Beine, die zwar passwortgeschützt ist, aber von jedem Mitarbeiter auch über das private Mobiltelefon aufgerufen werden kann. Um in einem solchen theoretischen Worst-Case-Szenario das Tagesgeschäft trotzdem noch so gut wie möglich aufrechterhalten zu können, wurden außerdem alle aufgefordert, ihre Laptops – sofern möglich – bei Feierabend mit nach Hause zu nehmen oder sich vorsorglich einen entsprechenden Zugang auf ihrem privaten Rechner einzurichten.
Zu dieser Zeit, Anfang März, ist Corona in Deutschland zwar schon auf dem Vormarsch, aber zumindest in meinem privaten Umfeld noch nicht wirklich angekommen. Als ich mit Freunden damals auf ein Glas Wein zusammensaß und ihnen von den Aktivitäten erzählte, die Krones in den letzten Wochen angestoßen hatte, wurde ich oft mit der Frage konfrontiert, ob all das nicht ein wenig übertrieben sei und Panik schüre. Und die Antwort, die ich ihnen damals gab, würde ich auch heute immer noch geben: Nein! Denn ich bin nach wie vor überzeugt, dass das Ernstnehmen und frühe Reagieren dazu beigetragen haben, dass wir unser Tagesgeschäft weiter so gut es geht „normal“ erledigen können.
Mobiles Arbeiten und Schichtsystem und Mund-Nasen-Bedeckungen
Doch wie sieht eine solche Arbeitsnormalität aus? Die oben erwähnten Maßnahmen sind natürlich bei Weitem nicht die einzigen: Ab Mitte März 2020, als die bundesweiten Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten, arbeiten so gut wie alle deutschen Mitarbeiter, deren Tätigkeit es erlaubt, von zu Hause. Der Spitzenwert wurde am 2. April erzielt, mit 7.000 externen Zugriffen auf das Krones Netzwerk allein in Deutschland. Damit das überhaupt möglich ist, leisten die Kollegen des Krones Information Management einiges an Vorarbeit: Sie erhöhen die Einwahl-Kapazitäten über VPN und Citrix deutlich und stellen ausführliche Anleitungen zur Verfügung, damit sich auch die Kollegen ohne Erfahrung mit mobilem Arbeiten schnellstmöglich in dieser neuen Arbeitswelt zurechtfinden. Zudem wurden die gut 750 Engineering-Arbeitsplätze – meist fest verbaute Workstations, die eine hohe Rechenleistung benötigen – so angepasst, dass die geforderten Leistungen auch auf den Firmen-Notebooks oder über private Rechner garantiert werden können.
Doch mobiles Arbeiten klappt nicht bei jeder Tätigkeit: Und so wurden für die rund 4.000 Mitarbeiter aus Produktion, Logistik und Qualitätssicherung zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen eingeführt, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten: Die Grundlage bildet beispielsweise ein ausgeklügeltes Schichtsystem aus Früh-, Spät- und teilweise auch Nachtschicht mit einer jeweils einstündigen Pause dazwischen. Zusätzlich zur zeitlichen Trennung wird in den deutschen Werken auch eine räumliche Distanz geschaffen und alle Werke in Zonen eingeteilt, um Überschneidungspunkte so gering wie möglich zu halten und Infektionsketten im Ernstfall nachvollziehen zu können. Auch die Mitarbeiter selbst steuern Ideen bei, wie sie sich und ihre Kollegen bei der täglichen Arbeit besser vor einer Ansteckung schützen können: So werden seit Anfang April beispielsweise jeden Tag Schutzvisiere aus Kunststoff im 3D-Drucker hergestellt und an die Bereiche verteilt, in denen sich der Mindestabstand von zwei Metern nicht immer einhalten lässt.
Doch weil auch in Gängen, Treppenhäusern oder beim Essenholen mehrere Menschen auf engem Raum aufeinandertreffen, hat Krones Ende April generell dann, wenn der Mindestabstand nicht gewährleistet werden kann, eine „Maskenpflicht“ ausgerufen – und stellt dafür jedem Mitarbeiter an den deutschen Standorten drei Exemplare sogenannter Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff zur Verfügung.
Auch international gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Wie ihr bestimmt wisst, betreibt Krones Standorte in über 100 Ländern der Welt – und natürlich ergreifen auch die Kollegen international zahlreiche Maßnahmen, um eine Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus möglichst gering zu halten. So sind überall die Hygienemaßnahmen verstärkt worden, die Arbeitsplätze werden auch – sofern möglich – nach Hause verlagert und die Niederlassungen mit Produktionsbetrieb haben ebenfalls Abstandsregelungen, Schichtsysteme und weitere Maßnahmen eingeführt. Auch das Thema Reisen in Zeiten von Corona ist so eine Sache – allein schon wegen der Einschränkungen im Flugverkehr, aber auch aufgrund der vielen länderspezifischen Regelungen. Klar, dass da die lokalen Kollegen mehr gefragt waren denn je, aber auch Support-Formen wie Remote-Zugang und Co.! Mehr dazu lest ihr übrigens auch im zweiten Teil unserer „Corona-Alltag bei Krones“-Serie.
Fortsetzung folgt...
Wow – wenn man so auf das zurückblickt, was das Krones Team in wenigen Wochen gestemmt hat, welche neuen Regeln quasi über Nacht zur Normalität wurden und wie alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um den Arbeitsalltag trotz Corona-Ausnahmezustands so normal wie möglich durchzuführen, kann man wirklich stolz sein! Und: Das war bzw. ist noch lange nicht alles, sondern nur ein kleiner Einblick in das Corona-Leben bei Krones. Deshalb gibt’s auch eine Fortsetzung des Artikels, in dem ich euch beschreibe, wie sichergestellt wird, dass alle benötigten Teile verfügbar sind, die Maschinen die Werke verlassen und wie Kundenkommunikation und Service in Zeiten von Reisebeschränkungen aussehen.