Der Trend hin zu digitalen Lösungen zeigt sich ja auch bei den Veränderungen im Produktionsprozess. Wie reagieren Sie auf die Entwicklungen, dass mehr und mehr bedienerlose Technologie Einzug hält? Denn als Folge wird ja auch weniger hochqualifiziertes Bedienpersonal benötigt.
Müller: Diese Entwicklungen sind ja nicht komplett neu. Es war schon immer eine Herausforderung, den Kunden dazu zu bewegen, in das Know-how seiner Mitarbeiter zu investieren. Wir stellen fest, dass in Fachpersonal mehr und freiwilliger investiert wird – hier werden Kompetenzen aufgebaut. Beim Bedienpersonal hingegen wird vielfach so effizient wie möglich gehandelt, auch weil unsere Kunden hier mehr Fluktuation erfahren. Das wirkt sich natürlich auf die Anforderungen an unsere Trainings aus: Besonders Basics wollen Kunden nicht im Halbjahres-Rhythmus schulen müssen.
Die inhaltliche Entwicklung des Akademie-Portfolios orientiert sich aber auch stark an hausinternen Themen aus dem Bereich Corporate Research and Development – beispielsweise leiten wir aus dem Themenbereich Connected Line Anforderungen für Trainings rund um komplett vernetzte Kundenlinien ab.
Gleichzeitig eröffnen uns digitale Medien neue Möglichkeiten, die wir nutzen, um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden und unser Geschäftsmodell zukunftssicher zu machen. Wir stellen aber auch fest, dass unterschiedliche Kunden verschiedene Vorstellungen und Wünsche haben. Deshalb clustern wir die jeweiligen Anforderungen, bringen unsere eigenen Ideen mit dazu und setzen die Themen mit der höchsten Trefferquote um.
Das Format der Zukunft ist für bestimmte Kundenmitarbeiter also nicht eine vorgefertigte Schulung, aus der sie später nur einen sehr kleinen Teil der Inhalte benötigen. Es geht vielmehr immer stärker darum, relevante Informationen zum passenden Zeitpunkt genau der Person bereitzustellen, die sie gerade braucht. Andreas MüllerLeiter der Krones Akademie